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ETV-Kanusport Kiel

Bericht

April 2012

  

Zweiter Platz beim 4. Berliner Halbmarathon für Drachenboote

Schon bei der Teambesprechung der Sventana Dragons im Januar ist alles klar: Nach dem tollen vierten Platz im letzten Jahr sind wir auf jeden Fall wieder dabei. 21 km auf Seen und Kanälen mit Start beim Seesportclub Grünau warten am 14.04.2012 auf uns.

Eine Wanderfahrt wird es nicht. Also geht's nur als Renngemeinschaft. Die Teilnehmerzahl reduziert sich kurz vor dem Rennen auf 21. Ein Paddler für jeden Kilometer - gar nicht so schlimm ;-)
Und das sind sie:

Sventana Dragons (Ki):
Sabine, Sabrina, Mirco, Thies, Dierk, Bernd, Sebastian, Thorsten, Dieter

1-19 Helgoland (Rd):
Nici, Petra, Bianca, Mic, Peter, Eggi, Kuni

Holstener Draken (Nms):
Andrea, Jeannet, Ralf, Peter, Heino

Die Anreise zieht sich von Freitag bis Sonnabend hin. Und so nutzen wir den Freitag Abend um uns beim „Griechen" zu stärken und Mut anzutrinken.

Das Berliner Wetter zeigt sich am Renntag von seiner besten Seite: Sonnig und windstill. Der Start der 12 Mannschaften erfolgt um 15:00 Uhr und findet in drei Startreihen statt. Die vorderen Startplätze werden in einem 1,5 km-Qualifikationsrennen um 12:00 Uhr ausgefahren. Sieben Mannschaften nehmen daran teil. Die restlichen fünf Startplätze werden ausgelost.

Der Start des Qualifikationsrennens erfolgt als Verfolgungsrennen mit 30 Sekunden Abstand. Unsere Renngemeinschaft zeigt beim Start noch einige Abstimmungsprobleme. Doch nach kurzer Zeit läuft das Boot wie geschmiert und wir holen fast das vor uns gestartete Boot ein. Zum Schluss fehlt uns nur eine Sekunde zum Erstplatzierten „Elb Meadow Masters" aus Dresden. Wir sind natürlich mehr als zufrieden mit dieser guten Ausgangsposition für's Hauptrennen.

Wir nutzen die Zeit bis zum nächsten Start um unsere Akkus durch leckere Nudelsalate, Buletten, Kuchen, Naschis und mehr aufzuladen. Wir haben schon jetzt alle viel Spaß miteinander. Der vom Geburtstagskind Kuni spendierte Kasten Bier, lässt Vorfreude auf den Zieleinlauf aufkommen. Aber bis dahin werden wir alle an unsere Grenzen gehen müssen.

Der Start verläuft wie geplant. Wir können uns aus der ersten Startreihe sofort mit den „Elb Meadow Masters" vom Feld absetzen und liegen über mehrere Kilometer gleich auf. Nur einige kreuzende Segelboote, die offensichtlich unsere Geschwindikeit unterschätzen, können uns im Moment gefährlich werden. Wir versuchen unsere Taktik umzusetzen und auf der Welle des Gegners mit zu schwimmen. Dabei kommt es zweimal zu „Feindberührungen". Die erfahrenen Paddler der „Elb Meadow Masters" haben allerdings einen anderen Plan und schütteln uns in einer Blitzattacke ab. In dem aufgewühlten Wasser hinter dem Gegner verlieren wir den Anschluss und wir setzen zur Verfolgung an. Für unseren Steuermann Peter natürlich ein Vorteil, um sich in den fremden Gewässern nicht zu verfahren. Petra die mit ihren Trommelschlägen und Kampfrufen das letzte aus uns herausholt, informiert uns dabei auch über den Abstand unserer Verfolger. Immer wieder greifen wir mit druckvollen langen Schlägen an. Aber der Abstand des Gegners vergrößert sich. Jetzt gilt es unsere Verfolger in Schach zu halten.

In regelmäßigen Abständen ziehen wir unser Tempo an. Erstaunlicherweise sind bis zum Schluss immer wieder kleine Reserven zu mobilisieren. Auf den letzten Kilometern, als wir endlich die Zielinsel vor uns sehen, wird es klar: Wir können den zweiten Platz schaffen!

Endlich! Stürmischer Applaus der Zuschauer im Ziel macht uns klar: Wir haben den zweiten Platz in einem starken Starterfeld errungen, mit einer Zeit von 1:51:18.

Überglücklich und Stolz schnappen alle nach Luft und füllen die Flüssigkeitstanks wieder auf. Langsam schippern wir zum Steg. Bei vielen will der aufrechte Gang nicht auf Anhieb klappen. Mit letzten Kraftreserven und völlig durchgefroren wird das 250 kg schwere Boot auf den Trailer gehievt. Zum Glück geht es Jeannets eingequetschten Finger wieder besser.

Der Schmerz vergeht – der Stolz bleibt!

Nach einer heißen Dusche wird endlich der ersehnte Kasten Bier in Angriff genommen.

Bei der Siegerehrung erwartet uns dann der stattliche Pokal. Und spätestens jetzt ist für die meisten klar:
Ich bin nächstes Jahr wieder dabei.

Dierk

Foto: Dierk