ETV-Kanusport - Bericht

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Sommer 2006

  

Herausforderung Wildwasser?! - Wildwasserwoche 2006

Habt ihr alle Fenster zugemacht? Oh nein…. hat jemand die Landkarte gesehen….. gerade war sie doch noch da und jetzt ist sie weg! Muss das da auch noch ins Auto? Ah…ihr macht mich alle ganz nervös!!!!

Ich schüttele den Kopf. Es ist wie immer, wenn wir in den Urlaub fahren: ein riesengroßes Chaos. Aber diesmal ist es besonders schlimm, denn neben den sonstigen Dingen, wie Klamotten, Lebensmittel, Zelt, Schlafsäcke usw. müssen dieses Mal auch Neoprenanzüge und -schuhe, Helme und Schwimmwesten für 5 Personen mit. Ein wenig zweifelnd blicke ich zu unserem Auto mit den Wildwasserbooten auf dem Dach und dem fast voll gepackten Kofferraum hinüber. „Na ja, “ denke ich, „passt schon.“ Und wirklich, eine gute Stunde später sitzen wir alle im Auto und ab geht’s in Richtung Österreich/Oberdrauburg, Wildwasserwoche 2006.

Nach 12 Stunden Fahrt kommen wir endlich in Oberdrauburg auf dem Campingplatz an. Unsere erste Unsicherheit, ob wir hier wohl richtig sind, verfliegt gleich nach dem ersten Blick über den Platz. Die vielen, zum Trocknen aufgehängten Neos und die bunten Wildwasserboote, die vor fast jedem Zelt/Wohnwagen liegen, bestätigen die Anwesenheit von vielen Paddlern. Wir gehen zusammen zu dem Anmeldezelt und lernen den Leiter dieser ganzen Aktion kennen. Er wird von allen auf dem Platz nur „Waffel“ genannt (ganz ehrlich: seinen richtigen Namen habe ich schon wieder vergessen, aber der wurde auch nur einmal ganz kurz erwähnt). Er begrüßt uns freundlich und erkennt uns sofort als „die Kieler“ (woher hat er das wohl gewusst?).

Nachdem unsere Zelte aufgebaut sind und wir uns in dem zum Campingplatz gehörenden Freibad abgekühlt haben (dringend notwendig bei 36 Grad), inspizieren wir die Stellwand, an der die Fahrten für den morgigen Tag ausgehängt sind. Ein Mann, der sich neben uns das Programm anguckt und unsere Diskussion über die, für uns wohl geeignete Fahrt mitbekommt, versucht uns sofort eifrig davon zu überzeugen, eine Fahrt mit der Schwierigkeitsstufe III-IV zu nehmen. Als er aber unsere entsetzten Blicke sieht, wird ihm wohl klar, dass er es (entweder) mit (Angsthasen oder) Anfängern zu tun hat und er beginnt uns zu beraten. Nach einiger Zeit entschließen wir uns, an einer Lehr- und Trainingsfahrt auf der Möll teilzunehmen. Wohl gemerkt: Schwierigkeitsstufe I-II.

Am nächsten Morgen um 9:15 Uhr stehen wir vor der Stellwand und sehen uns ratlos um. Zu welcher von diesen vielen kleinen Grüppchen gehören wir? Es ist ein ziemliches Durcheinander. Jeder Fahrtenleiter versucht seine Teilnehmer, die sich für seine Fahrt eingetragen haben, zu finden. Da hören wir es: „Mittlere Möll? ETV?“. Vor uns steht ein Mann, der sich später als unser heutiger Fahrtenleiter mit dem Namen Peer zu erkennen geben wird, und grinst uns freundlich an. Wir nicken nur. Wenig später sitzen wir in unserem Auto, die Boote auf dem Dach, die Neos im Kofferraum, Peer auf dem Beifahrersitz und die anderen drei Paddler (Zwei davon sind übrigens ein Ehepaar, die neben uns ihren Stellplatz haben und mit denen wir am Abend zuvor schon nett geredet hatten. Sie sind zum Glück wie wir: Anfänger) im Auto hinter uns. Dann geht alles ganz schnell: Boote vom Autodach, sich selbst in den Neo quetschen, Schwimmweste an, Helm auf den Kopf, Paddel in die Hand, Boot in die andere Hand, ab Richtung Wasser, starke Strömung sehen, leichte Zweifel bekommen (so in der Art: Was mache ich hier eigentlich?!), trotzdem ins Boot steigen und dabei immer schön zuversichtlich grinsen, zögerlich lospaddeln, immer schön die Ratschläge von Peer beachten ….. und unglaublich viel Spaß haben!!! Es ist einfach super und eigentlich auch nicht so schwer. Wir haben immer mehr Spaß und werden zusehends sicherer. Es ist toll!

Und so geht es die Woche weiter. Wir steigern uns auf Schwierigkeitsstufe II-III(IV), fahren viele verschiedene Flüsse und Boote (Testboote), haben verschiedene Fahrtenleiter, schwimmen unbeabsichtigt auch manchmal plötzlich neben dem Boot und lernen viele nette Leute kennen. Wir versuchen uns im „Wurfsack-Zielwerfen“ und „BootKart-Rennen“, nehmen an einer Sicherheitsschulung teil und haben am letzten Tag sogar noch mal die Gelegenheit, an einem Rafting (= in einem Riesenschlauchboot Bäche runterrutschen) teilzunehmen.

Ja und dann …. dann ist alles vorbei, eine Woche ist wie im Flug vergangen und ich frage mich: “Wo ist die ganze Zeit geblieben?“ Es ist schon traurig zu sehen, wie alle nach und nach verschwinden und der Campingplatz immer leerer wird. Ja, und dann sitzen wir auch alle im Auto und verlassen den Campingplatz. Aber es ist schon beschlossen: im nächsten Sommer sind wir wieder dabei …. auf der Wildwasserwoche 2007!

Bericht: Laura