Dänische
Südsee
Eine ganze
Woche haben wir gezittert .... hält das Wetter? Werden wir stärkeren Wind
bekommen? .... dann, am Donnerstag stand fest: Wir fahren! Denn: Wir haben
unsere erste Großgewässerfahrt geplant – wir wollen ein Wochenende in
der „Dänischen Südsee“ verbringen. Wir sind gut vorbereitet: Seekarten
gekauft, kopiert und einlaminiert, notwendige Ausrüstung organisiert, Übernachtungsplätze
recherchiert usw.
Und dann am
Samstag zeigt sich das Wetter am Morgen zwar noch ein wenig diesig, aber wir
haben wenig Wind und es ist trocken und mild – was möchte man mehr? In
Mommark (Dänemark/Insel Als) sind unsere Boote schnell abgeladen und
gepackt – auch ein Stapel Holz für ein abendliches Lagerfeuer findet noch
Platz in unseren sechs Seekajaks.
Von Mommark
paddeln wir zunächst entlang der Küstenlinie nach Norden bis Fynhav und
dann nach Osten bis zur Insel Lyø. Nach einem ausgiebigen
Mittags-Strand-Picknick tauchen wir in die wunderschöne Inselwelt ein, die
diesem Gebiet den Namen „Dänische Südsee“ gibt. Am Spätnachmittag und
nach weiteren eindrucksvollen Paddelkilometern erreichen wir die Insel Bjørnø.
Hier haben wir uns einen Übernachtungsplatz ausgesucht, doch der ist leider
von einer Riesengruppe Pfadfinder belagert! Doch dank sehr hilfreicher Dänen
können wir trotzdem auf der Insel lagern! Und auf was für einen Platz:
Wiese, direkt am Strand, Blick auf das abendlich beleuchtete Faaborg (Fünen)
und Lagerfeuerstelle. Ich brauche, glaube ich, nicht erwähnen, was wir für
einen gemütlichen Abend verbracht haben: Grillen, ein lustig flackerndes
Lagerfeuer und .... also rundum gemütlich!
So gemütlich
wie der Abend ausklingt, so geht’s am Morgen weiter: Ausgiebiges Frühstück
nach einer ruhigen Nacht, Zelte abbauen, Boote packen und um 10:00 Uhr Start
von Bjørnø. Wir paddeln nördlich an der Insel Avernakø entlang, biegen
dann nach Westen ab und steuern die westliche Spitze von Ærø an. Unterhalb
des Leuchtturms sitzen wir dann auf einer Klippe (mit Blick auf die Küstenlinie
von Als – dort wollen wir heute noch hin) und genießen unsere Pause.
Zum Schluss
bleiben nur noch die 10 Kilometer zurück übers offene Wasser nach Mommark.
Es ist immer wieder interessant, wie sich die Sichtweise verändert, wenn
man über knapp zwei Stunden auf eine Küstenlinie zupaddelt und sich immer
mehr Einzelheiten herauskristallisieren. Beim Verladen der Boote stehen wir
noch sehr unter dem Einfluss der Eindrücke der letzten zwei Tage. Und –
es steht außer Frage, dass wir dieses Paddelrevier regelmäßig in unser
Fahrtenprogramm aufnehmen. Gerade in diesem Augenblick wird uns bewusst: Was
haben wir für ein Glück mit unserem Küstenpaddelrevier hier in
Schleswig-Holstein und in Dänemark.
Angelika
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