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ETV-Kanusport Kiel

Bericht

Oktober 2008

  

 

Dänische Südsee

 

Eine ganze Woche haben wir gezittert .... hält das Wetter? Werden wir stärkeren Wind bekommen? .... dann, am Donnerstag stand fest: Wir fahren! Denn: Wir haben unsere erste Großgewässerfahrt geplant – wir wollen ein Wochenende in der „Dänischen Südsee“ verbringen. Wir sind gut vorbereitet: Seekarten gekauft, kopiert und einlaminiert, notwendige Ausrüstung organisiert, Übernachtungsplätze recherchiert usw.

 

Und dann am Samstag zeigt sich das Wetter am Morgen zwar noch ein wenig diesig, aber wir haben wenig Wind und es ist trocken und mild – was möchte man mehr? In Mommark (Dänemark/Insel Als) sind unsere Boote schnell abgeladen und gepackt – auch ein Stapel Holz für ein abendliches Lagerfeuer findet noch Platz in unseren sechs Seekajaks.

 

Von Mommark paddeln wir zunächst entlang der Küstenlinie nach Norden bis Fynhav und dann nach Osten bis zur Insel Lyø. Nach einem ausgiebigen Mittags-Strand-Picknick tauchen wir in die wunderschöne Inselwelt ein, die diesem Gebiet den Namen „Dänische Südsee“ gibt. Am Spätnachmittag und nach weiteren eindrucksvollen Paddelkilometern erreichen wir die Insel Bjørnø. Hier haben wir uns einen Übernachtungsplatz ausgesucht, doch der ist leider von einer Riesengruppe Pfadfinder belagert! Doch dank sehr hilfreicher Dänen können wir trotzdem auf der Insel lagern! Und auf was für einen Platz: Wiese, direkt am Strand, Blick auf das abendlich beleuchtete Faaborg (Fünen) und Lagerfeuerstelle. Ich brauche, glaube ich, nicht erwähnen, was wir für einen gemütlichen Abend verbracht haben: Grillen, ein lustig flackerndes Lagerfeuer und .... also rundum gemütlich!

 

 

So gemütlich wie der Abend ausklingt, so geht’s am Morgen weiter: Ausgiebiges Frühstück nach einer ruhigen Nacht, Zelte abbauen, Boote packen und um 10:00 Uhr Start von Bjørnø. Wir paddeln nördlich an der Insel Avernakø entlang, biegen dann nach Westen ab und steuern die westliche Spitze von Ærø an. Unterhalb des Leuchtturms sitzen wir dann auf einer Klippe (mit Blick auf die Küstenlinie von Als – dort wollen wir heute noch hin) und genießen unsere Pause.

 

Zum Schluss bleiben nur noch die 10 Kilometer zurück übers offene Wasser nach Mommark. Es ist immer wieder interessant, wie sich die Sichtweise verändert, wenn man über knapp zwei Stunden auf eine Küstenlinie zupaddelt und sich immer mehr Einzelheiten herauskristallisieren. Beim Verladen der Boote stehen wir noch sehr unter dem Einfluss der Eindrücke der letzten zwei Tage. Und – es steht außer Frage, dass wir dieses Paddelrevier regelmäßig in unser Fahrtenprogramm aufnehmen. Gerade in diesem Augenblick wird uns bewusst: Was haben wir für ein Glück mit unserem Küstenpaddelrevier hier in Schleswig-Holstein und in Dänemark.

 

Angelika