Regen, Regen und noch mal Regen
„So
dürfen die Menschen auf meiner Erde nicht leben“, sagte Gott, „ich will
eine große Flut schicken und all diese Menschen darin umkommen lassen…
So
war es schon zur Zeit der Arche Noah und diese „Flut“ haben wir beim
„Großen Preis von Schwerin“ auch abbekommen.
Dabei
fing doch alles für das Drachenboot-Team der ETV, die Sventana Dragons, so
gut an: gemütliche Anreise am 22.08.08 nach Schwerin, Zelte aufbauen auf
einem idyllisch gelegenen „Zeltplatz“ an der Schweriner Seenplatte den
Andreas uns besorgt hatte, vorbereiten des gemeinsamen Grillens am
Freitagabend…
…aber
kaum standen alle Zelte, hatte der „Wettergott“ kein einsehen mehr mit
uns. Es fing an, aus Kübeln zu schütten. Hoch wissenschaftliche Messungen
ergaben später über 10mm Regenwasser in leeren Bierflaschen! Die gute
Laune hat uns das trotzdem nicht verdorben.
Nach
einer Nacht, die der Eine oder die Andere dann im mehr oder weniger durchnässten
Zelt/Schlafsack verbracht hatte, ging es nach dem gemeinsamen Frühstück an
den Pfaffenteich in Schwerin zu unserer ersten großen Regatta.
Dank
Ralf und Sabine aus Neumünster und anderen hilfreichen Geistern standen
bereits am Samstagmorgen am Pfaffenteich zwei Pavillons, die uns für zwei
Tage als Unterschlupf, Umkleide- und Regenschutzzelt dienen sollten.
„Der
Große Preis von Schwerin“ ist mit 86 gemeldeten Mannschaften der
Hauptteil der aus insgesamt fünf verschiedenen Pokalwertungen bestehenden
Regatta.
Bekanntlich kommt ja vor dem Vergnügen immer erst die Arbeit und so mussten
wir vor unseren Rennen erst einmal durch die Aufwärmmühle von Regina
gehen, die uns neben warmen Muskeln aber auch eine Portion gute Laune mit
ins Boot gegeben hat.
Um
09.50 Uhr stand unser erstes Rennen über die Kurzdistanz von 250m an!
Bedingt durch eine überarbeitete Regattastrecke können in Schwerin
mittlerweile acht Teams gleichzeitig starten. Wir erwischten im ersten
Rennen ein Feld mit insgesamt sechs Teams. Die gefahrene Zeit von 1:04:76
reichte in dem Lauf für einen ersten Platz. Vier Sekunden schneller als im
letzten Jahr in Kiel.
Wir waren doch ein wenig aus dem Häuschen. Im zweiten Vorlauf reichte dann
eine 1:03:96 nur für den dritten Platz. Persönliche Bestzeit des Teams zu
dem Zeitpunkt!
Start
250m - 2.Vorlauf
Die
250m waren für uns am Samstag erledigt und es stand die 900m Strecke auf
dem Programm. Aus der Endplatzierung wird man später erkennen, dass die
Langstrecke uns zurzeit doch deutlich besser liegt.
Die 900m Distanz wird als
Verfolgungsrennen gefahren. Das bedeutet, dass bis zu acht Teams im Abstand
von 15 Sekunden auf den 900m langen Rundkurs starten.
Die Zeit von 4:55:64 brachte uns in dem aus sieben Mannschaften bestehenden
Starterfeld unseres Laufes den vierten Platz ein.
Renntagende.
Auf zur Siegerehrung für die 900m und weiter zum Abendessen, für das Mirko
in eine Schweriner Kneipe Plätze reserviert hatte.
Erst einmal mussten wir uns jedoch in Geduld üben. 71 gestartete
Mannschaften, die namentlich genannt und geehrt wurden. Bei jedem neuem 10er
Block, den der NDR-Moderator anfing, hielten wir die Luft an.
Es wurde der 27. Platz! Und das waren nur drei Plätze hinter der Mannschaft
unseres Trainers Andreas! Riesenjubel.
Nun aber schnell zum Abendessen und dann ab in die klammen Schlafsäcke.
In der folgenden Nacht konnte man jedoch nicht nur wieder dem Regen, sondern
auch dem Feuerwerk über Schwerin lauschen. Ein besonders lauter Knall während
des Feuerwerks kam allerdings nicht von den Raketen am nächtlichen Himmel,
sondern von Mirkos platzender Luftmatratze. Das darauf folgende Gelächter
in einigen Zelten hielt so lange an, dass wir befürchteten Sebastian noch künstlich
beatmen zu müssen, weil er vor lachen keine Luft mehr bekam!
Am
Sonntag ging es für uns dann noch einmal um die Drachenwurst. Den Einzug in
die Finalläufe.
Die Chance ins Finale zu kommen verpassten wir schließlich mit einem
dritten Platz und einer Zeit von 1:04:08 um eine Sekunde!
Im folgenden Platzierungslauf, in dem wir den dritten Platz erreichten,
fuhren wir mit einer 1:03:92 eine neue Team-Bestzeit und kamen im
Gesamtergebnis auf den 43. Platz bei 83 gestarteten Teams. Die Zeit des
Erstplatzierten an diese Tag lag bei 00:57:76
Wir haben für uns ein tolles Ergebnis erreicht wenn man bedenkt, dass ein
Großteil der angetretenen Mannschaften den Drachenbootsport schon seit über
15 Jahre betreibt!
Müde
und durchgefroren machten wir uns schließlich auf den Weg zum Zeltplatz, wo
wir bei strahlendem Sonnenschein(!!!) noch ein kleines, trocknes Mittagessen
zu uns nehmen konnten.
Alles
in allem ein tolles Wochenende und wie heißt es so schön: Nach dem Rennen
ist vor dem Rennen. Schwerin wir kommen wieder!
Dirk
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