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ETV-Kanusport Kiel

Bericht

Mai 2010

  

 

Treffen bei OB15

 

Lange war es geplant und endlich hat es dann Anfang Mai geklappt. Paddeln auf der Nordsee war angesagt, es sollte eine Tour durch die ostfriesische Inselwelt werden. Udo Beier vom ACC Hamburg versucht Kanuten das Kajakfahren im Küstenbereich zu vermitteln. Unsere Gruppe, 5 Teilnehmer und 2 Betreuer, traf sich Freitagmorgen im Nordseehafen Neuharlingersiel, um mit ablaufendem Wasser im Kajak in See zu stechen. Das Wetter war super: Dauerregen und ein kräftiger Wind mit mehr als fünf Windstärken unterstützt von kurzzeitigen Böen. Damit hatten wir unser erstes Lernziel schon erreicht, Kajakfahren auf der Nordsee ist voller Herausforderungen! Viele Unwägbarkeiten bestimmen den Ablauf solch einer Fahrt und fordern eine Veränderung im geplanten Ablauf. Wir haben uns dann sehr schnell ein trockenes Plätzchen im nahe gelegenen Restaurant des Fähranlegers gesucht und einen Theorieblock eingeschoben. Nach reichlich mehr als zwei Stunden dröhnte uns der Kopf von Seekarten, Tidenberechnungen, Navigation und den unterschiedlichsten Aspekten der Fahrtenplanung im Wattenmeer. Das Wetter war unverändert! Es folge ein Ausflug in das lokale Museum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit einer spontanen Führung durch die lokale Geschichte der letzten 50 Jahre durch den Kassierer und Museumsbetreuer, der viele Jahre selbst in der Gesellschaft aktiv Leben gerettet hat. Das Wetter blieb wie es war, morgen wird alles besser! Sonnabend Morgen: dieselbe Gruppe, derselbe Ort, aber das Wetter war nun deutlich freundlicher und zum Kajakfahren geeignet. Die Ausrüstung für eine zweitägige Tour war schnell in den Booten verstaut, noch kurz die Route besprochen, dann ging es los. Auf dem Wasser war die Ruhe, die man sonst beim Kajakfahren so genießt, sofort vorbei. Es war schließlich eine Lehr- und Ausbildungsfahrt. Vorbedingung für die Teilnahme waren die theoretischen Kenntnisse und die entsprechende Bootsbeherrschung. Nun wurde es ernst. Wo ist das Fahrwasser? Welche Tonne ist das? Woran erkennt man, dass diese Tonne dort vor uns eine Steuerbordtonne ist? Fragen über Fragen. Es gab kein Entrinnen, Udo hat sofort erkannt, wenn man gerade nicht mit dem Finger auf der Seekarte war, sondern einfach nur die grandiose Landschaft des Wattenmeeres genossen hat. Wir treffen uns als nächstes bei OB15. Wo ist OB15, wie sieht sie aus, welcher Kurs? Udo hat uns wirklich gelöchert, aber ganz nebenbei haben wir nicht nur unsere praktischen Fähigkeiten geprüft und erweitert, wir hatten auch ein unbeschreibliches Naturerlebnis mit Seehunden auf Sandbänken um uns herum, sowie eine einmalige Paddeltour bis zur westlichen Spitze von Spiekeroog. In den Dünen war der Zeltplatz von Spiekeroog unser Ziel. Am folgenden Tag ging es von Spiekeroog hinüber nach Langeoog. Bei bestem Wetter begossen alle Teilnehmer das Paddeln in den Wellen der die Brandungszone, bis zum Segelhafen von Langeroog. Mit unseren doch sehr nassen und eigentümlichen Trockenanzügen, die wir beim Paddeln tragen, waren wir im Restaurant des Seglerhafens natürlich der Hingucker. Nach der Pause war die Ruhe dann wieder vorbei! Es ging im Fahrwasser nach Bensersiel. Fragen über Fragen zur Navigation. Mittlerweile waren aber alle Teilnehmer deutlich entspannter, und Udo konnte uns mit fast keiner Frage mehr in Verlegenheit bringen, außer vielleicht mit: Welcher Vogel ist denn dass? Am Sonntagabend erreichten wir unser Ziel, den kleine Fähranleger in Bensersiel. Es war wirklich eine tolle Tour. Für mich steht fest: Nordsee mit dem Kajak, gerne und immer wieder.

 

 Paddeln im ostfriesischen Wattenmeer. Wir treffen uns bei OB15

Bericht und Foto: Thomas