Die zweite Sand&Me(h)r-Fahrt
in diesem Jahr führte uns in die Dänische Südsee. Der Plan war, von
Langballigau Richtung Sønderborg zu paddeln, dann durch den Alssund, rund
Als und wieder zurück nach Langballigau. Die Wettervorhersage war
interessant: Für Freitag Starkregen, für Samstag ganz gutes Wetter und für
Sonntag Wind – wir waren gespannt!
Freitag: Mit den angesagten
dunklen Wolken im Rücken reisten wir mit dem Auto an, immer wieder
Schauer – doch wir hatten Glück, in einer längeren Regenpause konnten
wir unsere Ausrüstung trocken im Boot verstauen. Kaum losgepaddelt, kam
der Regen – aber nicht so wie angesagt, sondern als feiner Nieselregen.
Die Wolken hatten sich so zugezogen, dass man Wasser, Land und Himmel
nicht mehr unterscheiden konnte.
Alle Geräusche waren gedämpft
– wir paddelten im Nichts ... nicht die Andeutung von Wasserbewegung –
Ententeich!!! ... und als Sahnehäubchen kreuzte ein Schweinswal unseren
Weg – einfach traumhaft! Wir erreichten Sønderborg wie geplant bei
Sonnenuntergang. Nun noch im Halbdunkel durch den Alssund zu unserem
Lagerplatz. Es ist ein Experiment – finden wir mit dem GPS den Platz
(die Koordinaten haben wir der Karte entnommen) im Dunkeln? Mal sehen!
Doch zunächst fasziniert uns ein anderes Naturphänomen ... wir bemerken
leuchtende Wirbel dort im Wasser, wo wir unser Paddel eintauchen ...
Meeresleuchten in unserer Ostsee???? Aber es ist kein Zweifel, wir
hinterlassen mit unseren Paddeln leuchtende Spuren im Wasser – wir sind
fasziniert und paddeln dabei fast an unserem Lagerplatz vorbei. Thomas
sagt: „Hier muss es sein.“ Ein Leuchten an den Strand – stimmt, da
steht das Schild – wow, das hat ja super geklappt!
Samstag: Ein wunderschöner Tag
kündigt sich an! Gestern Nieselregen, heute morgen Sonne und es ist warm!
Ein schöner Herbsttag! Wir paddeln gemütlich um die Nordspitze von Als
als sich die Magen-Darm-Grippe ansagt! Ok, also heute so schnell wie möglich
einen Lagerplatz suchen. Gut das es auf der Ostseite von Als so viele schöne
Lagerplätze gibt. Wir finden einen ganz besonders schönen, mitten im
Wald, mit Windschutzhütte, Feuerplatz und viel Holz. Gut, da wir heute
nur 28 km geschafft haben, liegen morgen noch 50 km vor uns ... und es ist
ein 5er Ostwind angesagt, der uns einen auflandigen Wind bescheren wird.
Wir hoffen auf eine gesundheitliche Besserung unseres Erkrankten ...
Sonntag: Schon nachts hören
wir den Wind und die Wellen, die an den Strand spülen – haben wir die
Boote hoch genug gezogen? Morgens sehen wir, der Wasserstand ist zwar
deutlich gestiegen, aber die Boote sind immer noch im Trockenen. Mit der
ersten Helligkeit fahren wir los, der Wetterbericht sagt noch mehr
auflandigen Wind voraus und wir wollen die Ostküste schnell hinter uns
lassen, sind ja nur 30 km bis zur Flensburger Förde ... und dann noch mal
20 km bis Langballigau. Tja, was lässt sich zu dem Tag sagen?
Anspruchsvolles und anstrengendes Paddeln mit einem 5er Wind von der Seite
– Aussteigen wollen wir nicht, die Wellen rauschen doch ganz schön an
den steinigen Strand ... also weiter. Der Ostwind drückt uns mit Schwung
in die Flensburger Förde – ist lustig, aber nicht weniger anstrengend
... Ist schon witzig – ein Paddler kann bei diesen hohen und langen
Wellen mal so locker mitsamt Paddel im Wellental verschwinden und ist im nächsten
Moment auf Schulterhöhe des „Nebenpaddlers“ – nur Fahrstuhlfahren
ist schöner! Wir kommen mit vielen neuen Eindrücken wieder in
Langballigau an! Was für Gegensätze in drei Tagen! Die Tour wird uns mit
Sicherheit lange in Erinnerung bleiben!
Text und Bild:
Angelika
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