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ETV-Kanusport Kiel

Bericht

September 2010

  

Sand&Me(h)r: Die Tour der Gegensätze

Die zweite Sand&Me(h)r-Fahrt in diesem Jahr führte uns in die Dänische Südsee. Der Plan war, von Langballigau Richtung Sønderborg zu paddeln, dann durch den Alssund, rund Als und wieder zurück nach Langballigau. Die Wettervorhersage war interessant: Für Freitag Starkregen, für Samstag ganz gutes Wetter und für Sonntag Wind – wir waren gespannt!

Freitag: Mit den angesagten dunklen Wolken im Rücken reisten wir mit dem Auto an, immer wieder Schauer – doch wir hatten Glück, in einer längeren Regenpause konnten wir unsere Ausrüstung trocken im Boot verstauen. Kaum losgepaddelt, kam der Regen – aber nicht so wie angesagt, sondern als feiner Nieselregen. Die Wolken hatten sich so zugezogen, dass man Wasser, Land und Himmel nicht mehr unterscheiden konnte.

 

 

Alle Geräusche waren gedämpft – wir paddelten im Nichts ... nicht die Andeutung von Wasserbewegung – Ententeich!!! ... und als Sahnehäubchen kreuzte ein Schweinswal unseren Weg – einfach traumhaft! Wir erreichten Sønderborg wie geplant bei Sonnenuntergang. Nun noch im Halbdunkel durch den Alssund zu unserem Lagerplatz. Es ist ein Experiment – finden wir mit dem GPS den Platz (die Koordinaten haben wir der Karte entnommen) im Dunkeln? Mal sehen! Doch zunächst fasziniert uns ein anderes Naturphänomen ... wir bemerken leuchtende Wirbel dort im Wasser, wo wir unser Paddel eintauchen ... Meeresleuchten in unserer Ostsee???? Aber es ist kein Zweifel, wir hinterlassen mit unseren Paddeln leuchtende Spuren im Wasser – wir sind fasziniert und paddeln dabei fast an unserem Lagerplatz vorbei. Thomas sagt: „Hier muss es sein.“ Ein Leuchten an den Strand – stimmt, da steht das Schild – wow, das hat ja super geklappt!

Samstag: Ein wunderschöner Tag kündigt sich an! Gestern Nieselregen, heute morgen Sonne und es ist warm! Ein schöner Herbsttag! Wir paddeln gemütlich um die Nordspitze von Als als sich die Magen-Darm-Grippe ansagt! Ok, also heute so schnell wie möglich einen Lagerplatz suchen. Gut das es auf der Ostseite von Als so viele schöne Lagerplätze gibt. Wir finden einen ganz besonders schönen, mitten im Wald, mit Windschutzhütte, Feuerplatz und viel Holz. Gut, da wir heute nur 28 km geschafft haben, liegen morgen noch 50 km vor uns ... und es ist ein 5er Ostwind angesagt, der uns einen auflandigen Wind bescheren wird. Wir hoffen auf eine gesundheitliche Besserung unseres Erkrankten ...

Sonntag: Schon nachts hören wir den Wind und die Wellen, die an den Strand spülen – haben wir die Boote hoch genug gezogen? Morgens sehen wir, der Wasserstand ist zwar deutlich gestiegen, aber die Boote sind immer noch im Trockenen. Mit der ersten Helligkeit fahren wir los, der Wetterbericht sagt noch mehr auflandigen Wind voraus und wir wollen die Ostküste schnell hinter uns lassen, sind ja nur 30 km bis zur Flensburger Förde ... und dann noch mal 20 km bis Langballigau. Tja, was lässt sich zu dem Tag sagen? Anspruchsvolles und anstrengendes Paddeln mit einem 5er Wind von der Seite – Aussteigen wollen wir nicht, die Wellen rauschen doch ganz schön an den steinigen Strand ... also weiter. Der Ostwind drückt uns mit Schwung in die Flensburger Förde – ist lustig, aber nicht weniger anstrengend ... Ist schon witzig – ein Paddler kann bei diesen hohen und langen Wellen mal so locker mitsamt Paddel im Wellental verschwinden und ist im nächsten Moment auf Schulterhöhe des „Nebenpaddlers“ – nur Fahrstuhlfahren ist schöner! Wir kommen mit vielen neuen Eindrücken wieder in Langballigau an! Was für Gegensätze in drei Tagen! Die Tour wird uns mit Sicherheit lange in Erinnerung bleiben!

 

Text und Bild: Angelika