Eigentlich ist das doch ganz einfach –
selbst bei Wikipedia findet man die Anleitung: „Das Paddel wird parallel
zum Kajak gelegt, das vordere Paddelblatt flach auf der Wasseroberfläche
liegend. Dann wird dieses Blatt in einem Bogen nach außen geführt. Durch
diese Bewegung erhält das Paddel Auftrieb. Während dieser Bewegung wird
das Boot aus der Hüfte nach oben gedreht. Der eigene Körper wird als
letztes hochgezogen.“ Soviel zur Theorie – doch wenn es dann an die
Praxis geht, dann sieht das Ganze doch ganz anders aus ... Als erstes muss
man sich dazu überwinden,
sich
aus der sicheren Position, trocken im Kajak sitzend und mit der
Spritzdecke gegen Wassereinfall in die Sitzluke geschützt, kopfüber in
das nasse Element zu stürzen. Jeder, der sich noch an sein „erstes
Mal“ erinnern kann, wird mir da sicher zustimmen! So sehen auch unsere
ersten Übungen in der Schwimmhalle aus – dabei steht immer eine
sichernde Person im Lehrschwimmbecken neben dem Übenden. Je nach Übungsintensität,
persönlichem Ergeiz, der eigenen Beweglichkeit und manchmal auch mit
einem gehörigen Schuss Beharrlichkeit folgenden dann die nächsten
Schritte bis zur „perfekten“ Kenterrolle: Das Üben der Hüftbewegung,
mit der das Boot nach der Kenterung nach oben gedreht wird,
dann die Bogenbewegung des Paddels, die den „Hüftschwung“
einleiten und unterstützen soll, und zum Abschluss das koordinierte
Zusammenspiel zwischen Paddelbewegung und Hüftschwung. Bei jedem ist die
Freude riesig, wenn diese Koordination klappt und man sich unversehens
nach der Kenterung und nach erfolgreicher Kenterrolle wieder auf der
oberen, trockenen Seite befindet. In unserer wöchentlichen
Trainingsstunde in der Gaardener Schwimmhalle verwenden wir zum Üben
Wildwasserboote, die sowohl recht wendig sind als auch sich leicht rollen
lassen. Doch für jeden, bei dem die Kenterrolle im Wildwasserboot
funktioniert, ist es die Königsdisziplin, die Rolle im eigenen Seekajak
zu beherrschen. Leider bekommen wir die eigenen Boote schlecht in die
Gaardener Halle hinein – wie schön, dass es jedes Jahr die Möglichkeit
gibt, mehrere Male die vom Landeskanuverband angebotenen Trainingstermine
in der Unihalle wahrzunehmen. Dort kann man zwei Stunden mit seinem
eigenen Boot nicht nur die Kenterrolle perfektionieren, sondern auch
Wiedereinstiegübungen trainieren, falls man doch mal aus seinem Boot
aussteigen muss! In diesem Winter konnten sich sowohl Jörg in einem
Vereins-Seekajak als auch Otti in seinem eigenen Seekajak nach dem letzten
Training in der Unihalle über die erste alleinige erfolgreiche
Kenterrolle im eigenen Boot freuen. Herzlichen Glückwunsch!
Otti beim
Rollentraining
Wer Lust hat, die Kenterrolle zu lernen:
Wir sind noch bis zu den Osterferien in der Gaardener Schwimmhalle.
Treffpunkt: Jeden Montag 18:45 Uhr im Vorraum der Gaardener Schwimmhalle.
Trainingszeit ist von 19:00 – 20:00 Uhr. Ihr könnt ohne Anmeldung
einfach vorbei kommen!
Text und Bild:
Angelika
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