Anfang Juli bin ich, Otti, mit meiner Familie, zu einer Tour auf dem Neckar aufgebrochen. Schon als kleiner Junge
wollte ich mit einem Paddelboot in Heilbronn auf dem Neckar fahren, doch erst vor fünf Jahren konnte ich mit meinem
damals neuen Boot, eine Tour auf dem Neckar paddeln. Der Neckar ist ein sehr schöner, teilweise noch ursprünglicher
Fluss. So habe ich mit meiner Familie beschlossen, diesen Sommer diese Tour noch einmal zufahren. Um zu zeigen, wo ich
aufgewachsen bin, bevor es mich an die Küste verschlug.
In Heilbronn bei dem Kajakverein Union Böckingen machten wir 3 Tage Standquartier. Am Mittwochmorgen setzten wir unsere
3 Boote in Marbach ein um die erste von fünf Etappen zu starten. Schon nach 6 km kamen wir an die erste Schleuse. Nach
einem Anruf beim Schleusenwärter erfuhren wir, das die Schleusen bestreikt werden und wir somit umtragen mussten. An den
Schleusen gibt es extra für Kleinboote eine Umtrageeinrichtung, somit kann man mit Hilfe eines Bootswagen recht problemlos
die Schleusen umgehen.
Der Neckar schlängelt sich hier, durch die Württemberger Berge links und recht an den Hängen, steile Höhenzüge mit
Steinterrassen an denen die Weinreben für die Trollinger Weine wachsen. Für meine norddeutschen Mitpaddler ein sehr
beeindruckender Anblick.
Weinhänge am Nekar
In Hessigheim erreichten wir das erste Tagesziel und durften an der dortigen Schleuse unsere Boote über Nacht liegen
lassen. Mit Hilfe des gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetzen am Neckar war es kein Problem das Auto nachzuholen
und zu unserem Standquartier zu fahren.
Die 2. Etappe führte uns wieder durch enge Taleinschnitte bis Laufen a.N. Erst kurz vor Heilbronn wurde das Land flacher
und die Heilbronner Industriekultur kam zum Vorschein. Riesige Verladestationen für die Schifffahrt rechts und links am Fluss.
Wie jede Stadt hat sich auch Heilbronn in den letzten 25 Jahren stark verändert doch einige Plätze habe ich sofort wieder erkannt.
Am Freitag gaben wir unser Standquartier bei der Union Böckingen auf und rüsteten uns zur Gepäckfahrt. Als alles in den Booten
verstaut war, ging es in Richtung Bad Wimpfen. Die nicht so schönen Industrieanlagen wichen so langsam dem Kraichgauer Hügelland,
durch das sich nun der Neckar schlängelt. In den Abendstunden erreichten wir Bad Wimpfen. Dort konnten wir bei einem Ruderverein
untergekommen. Wir machten noch einen Bummel hoch zur Altstadt mit ihren alten Stadtmauern, die so weit oben lag, das man
einen wunderschönen Ausblick über das ganze Neckartal genießen konnte. In der Ferne konnte man alte Burgen und Schlössern
erahnen.
Schloss im Nekartal
Am Samstagmorgen ging es zur 4. Etappe. Der Neckar schlängelt sich wieder durch enge Täler. Doch diesmal waren die Hänge
bewaldet und hinter jeder Kurve sahen wir alte Burgen und Schlösser. Eine beherbergte sogar eine weithin bekannte Falknerei.
Die bewaldeten Höhenzüge sind ein ideales Brutgebiet für viele Greifvögel. Wir konnten einen Falken beobachten, der über
unseren Köpfen kreiste und direkt vor uns zum Sturzflug in den Nekar ansetzte und erfolgreich eine recht großen Fisch fing.
Diese Tagesetappe endete auf dem Campingplatz Kanu und Bike in Neckargerach. Dort trafen wir uns am nächsten Morgen mit unseren
Edinger Paddelfreunden um die letzte Etappe gemeinsam zu starten. Mitte Juli war es in Baden Württemberg genauso, wie auch hier
sehr heiß, so das wir die Mittagspause nach der Schleuse Rockenau im Schatten von Obstbäumen verbrachten. Kurz vor unserem Ziel
brauchte ich noch eine Abkühlung und machte mit den Eddingern einige Sicherheitsübungen wie Eskimotieren, Bulldozer und Wiedereinstieg.
Unsere Eddinger Paddler nahmen das Gezeigte wissbegierig auf. Gerne machten sie bei der Hitze die eine oder andere Übung mit.
Abkühlung mit der Kenterrolle
In Eberbach angekommen hatten die Kinder noch viel Spaß beim springen von der Mauer in den Neckar, was von Kurt mit tollen Fotos
dokumentiert wurde. Zum Abschluss wurde in der Stadt noch ein Eiskaffee gestürmt und eine neue Tour für 2014 angedacht.
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