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Punktlandung auf Japsand

Es ist dunkel am Strand und am Anleger von Schlüttsiel. Wir stehen an der Mole - genießen die Ruhe! Es geht kein Windzug und wir können die Lichter von Föhr sehen - ein traumhafter Abend! Doch wir wissen - wenn es morgen früh um 6:00 Uhr losgeht, dann wird es hier anders aussehen. Es ist ordentlich Wind angesagt und wir werden kurzfristig entscheiden, ob wir uns der Herausforderung stellen. Wir verschwinden in unsere Schlafsäcke, morgen früh schauen wir weiter ...


Begegnung mit der Hooger Fähre

Ein paar Stunden später - Samstagmorgen! Wir stehen wieder am Anleger und betrachten kritisch das Wellenbild, studieren die Wettervorhersage, die wir per sms abrufen und entscheiden uns: OK, wir paddeln! Schnell sind die Boote gepackt - wir paddeln gegen den Wind an und sind uns sicher: Viel schlimmer wird es für die nächsten 3-4 Stunden nicht - mittags soll es dann eine Windstärke 6 werden, aber dann sind wir längst auf Hooge. Wir kommen gut voran und bis auf ein paar kräftige Schauerböen kurz vor Hooge haben wir keine Schwierigkeiten. Schnell sind die Zelte auf der kleinen Wiese aufgebaut - und jetzt haben wir einen ganzen Tag für "Hooge-Kultur". Wir sehen uns das Sturmflutkino mit seinem ganz speziellen nordfriesischen Touch an, erkunden die Insel einmal zu Fuß und finden sogar den Fähranleger Richtung Pellworm. Der Wind fegt mit kräftigen Windböen über die Hallig hinweg. Unsere drei Mit-Paddler, die das erste Mal auf der Nordsee unterwegs sind, und Thomas machen sich schon Gedanken, wie wir hier morgen wieder wegkommen - aber: das Wetter kann sich ändern ... Abwarten!


Frühstück auf Japsand

Sonntagmorgen. Die ganze Nacht hat der Wind an den Zelten gerüttelt ... ich sehe in vier kritische Gesichter. Was machen wir? Die Wettervorhersage sagt früh noch Schauer an, dann noch etwas ruhigeres Wetter und nachmittags wieder Starkwind voraus. Ich bleibe bei meiner Meinung: Wir starten früh, frühstücken auf Japsand und paddeln dann mit dem Tidenkipp wieder nach Schlüttsiel zurück. Die Planungen der anderen Paddelgruppen sehen unterschiedlich aus. Zwei Paddler nehmen die Fähre, die Gruppe vom KVK, die auch auf Hooge ist, fährt nach Langeness, und die Berliner Paddler bleiben noch ein paar Tage. Wir starten, nachdem wir vor dem letzten Schauer unsere Zelte noch trocken einpacken und dann unter dem Stelzenbau den heftigen Regenschauer abwarten konnten, in Richtung Japsand. Und dann passiert, was keine Wettervorhersage vorausgesagt hat: Die Sonne kommt heraus und beschert und zwei wunderschöne Stunden auf Japsand! Punktlandung!


Rückfahrt: Wir "fliegen" zurück nach Schlüttsiel

Pünktlich zum Tidenkipp paddeln wir mit auflaufendem Wasser ab Japsand Richtung Langeness - und treffen dort noch die KVKler, die den Vormittag auf Langeness verbracht haben. Und dann kommt der Wind - und wir haben ihn im Rücken! Wow, mit auflaufendem Wasser und Rückenwind erreichen wir surfenderweise Rekordgeschwindigkeiten! Die Schauer ringsherum und die Sonne, die immer mal wieder zwischen den Wolken hervorlugt, zaubern atemberaubende Aussichten über die Halligen und das Wattenmeer. Viel zu schnell sind wir im Hafen von Schlüttsiel, eigentlich ist noch nicht genug Wasser im Hafen, als das wir an der Slipanlage aussteigen könnten. Aber wir haben Glück! Dadurch, dass der starke Südwestwind das Wasser in den Hafen drückt, kommen wir schon zu dieser frühen Tidenzeit gut am Seglerhafen heraus. Eine Stunde später sind alle Paddler wieder trocken und die Boote und das Gepäck wieder in den Autos verladen. Wir stehen ein letztes Mal an diesem Wochenende am Anleger. Der Wind hat noch mehr aufgefrischt und bläst (wir wie später im Internet recherchieren) mit 7 Windstärken in den Hafen hinein. Ich schaue in die 4 Augenpaare, die mich morgens noch kritisch angeblickt haben, und jetzt glänzen sie begeistert ... Ja, wir haben es geschafft: Wieder ein paar "Nordsee-süchtige" mehr!

Bericht: Angelika, Fotos: Angelika und Thomas