„Guten Morgen, wir sind die Opfer…“ … so oder so ähnlich klang es als wird am Samstagmorgen die Rettungswache der DLRG betraten.
Die Standwache in Wedel an der Elbe hat zusammen mit einem Hersteller von automatischen ASI-SART Rettungssendern eine großangelegte
Übung geplant. Die Idee der Technik ist so einfach wie genial. Auf dem Wasser gerät jemand in eine Notsituation und löst mit dem
Sender ein Notsignal aus, welches von der umliegenden Schifffahrt und den Radarzentralen empfangen wird. Auch die DLRG Wedel e.V.
verfügt über AIS-Technik auf Ihren Einsatzfahrzeugen und an der Wasserrettungswache. Auf einem Monitor haben die Lebensretter immer
einen Überblick über die Verkehrslage auf der Elbe, die Position der eigenen Boote und über ein im Notfall ausgelöstes Seenotsignal.
Samstag vormittag - wir reisen an ...
Soweit die Theorie. Gelingt das aber auch in der Praxis? Umfangreiche Vorarbeiten waren notwendig, viele Genehmigungen mussten
vorliegen und der Schiffsverkehr auf der Elbe musste von der Übung informiert sein. Doch wie sicher gelingt der Umgang mit der
Technik im Ernstfall auf dem Wasser? Die Technik stand für eine Übung bereit, doch wer ist das Opfer? Als uns die Anfrage erreichte,
ob wir Lust haben als Kanuten die Übung zu unterstützen, waren wir sofort begeistert. Mit vier Personen aus der ETV- Kanuabteilung
waren wir auf dem Wasser dabei. Die DLRG hatte sich verschiedene Unfallsituationen ausgedacht. Kentern und Schwimmen bei moderaten
Wassertemperaturen um die 13°C sollte für uns kein Problem sein.
Umfangreiche Vorbereitungen
Dann wurde es ernst - um 09:30 Uhr wurde das erste Notsignal von der Wasserrettungswache empfangen. Sofort rückten die Einsatzkräfte
aus dem Tonnenhafen in Wedel aus. Über Funk wurden sie von der Wache in die Hahnöfer Nebenelbe gelotst, wo inzwischen noch ein zweites
Notsignal empfangen wurde. Zwei Paddler waren auf der Elbe gekentert. Ein Paddler konnte sich schwimmend auf die Insel Hanskalbsand
retten, während sich der zweite im Wasser treibend an seinem Boot sicherte. Dank der genauen Positionsmeldung der Notsender konnte die
Unglückstelle schnell gefunden und die Paddler in Sicherheit gebracht werden.
Einweisung in die AIS-Geräte
Kurze Zeit später blinkte es erneut auf den Monitoren in der Wasserrettungswache. Zwei weitere Notsignale wurden empfangen und erneut
rückten die Wasserretter mit ihren Einsatzfahrzeugen auf dem Wasser aus. Wieder waren zwei Paddler gekentert. Ein Boot trieb
kieloben im Fahrwasser, allerdings war kein Paddler zu sehen. Dank des Notsenders an der Rettungsweste, konnte er jedoch schnell
gefunden und versorgt werden.
Die Weste und das Signal lösen beim Kontakt mit dem Wasser aus
Nach gut 2 Stunden und den vielen nassen Rettungen war die Übung auf dem Wasser beendet. Bei der anschließenden Einsatznachbesprechung
in der Wasserrettungswache war das Fazit bei allen Beteiligten durchweg positiv. Wir als Kanuten waren begeistert, einmal so hautnah
den Rettungskräften bei der Arbeit zuzusehen. Unser Ziel für die Zukunft ist aber auch klar: Wir arbeiten weiterhin daran, dass wir
im Ernstfall nicht die Opfer sind. Obwohl: Der Kaffee, das Essen und die Betreuung durch die Mannschaft der Rettungswache war
wirklich super!
Die Rettungsübung hat Spaß gemacht! Jederzeit wieder!
Und hier noch ein interessantes youtube-Video über die Rettungsübung
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