Es war bereits der zweite Anlauf in diesem August. Schon eine Woche zuvor hatten wir eine Großgewässertour geplant. Am Morgen vor dem Start wurde es mehr als deutlich, dass wir den vorhergesagten stürmischen Wind den Teilnehmern nicht zumuten konnten. Doch wir waren wild entschlossen: Die zweite Tour sollte nicht den Windbedingungen zum Opfer fallen! Schon seit einigen Tagen fiel unser kritischer Blick auf die Windprognosen. Täglich haben wir unsere Pläne dem Machbaren angepasst. Die letzten Entscheidungen fielen auf dem Weg zur Einsatzstelle. Am frühen Abend erreichten wir mit unseren Booten auf dem Autodach die Halbinsel Broager an der nördlichen Küste der Flensburger Förde. Schnell waren die Boote beladen und vier glückliche Kanuten paddelten dem Sonnenuntergang entgegen. Es folgte ein schöner Abend auf einer kleinen windgeschützten Wiese am Iller Strand.
Paddeln in den Sonnenuntergang
Die Tour am Samstag war mit 28 km angesetzt. Wir kamen gut voran. Zunächst ging es einmal rund um die Halbinsel Broager, um dann Richtung Sønderborg die Bucht bei schönem Wellengang zu queren. Nach einer kurzen Pause ging es weiter in den Als Sund hinein. Was für ein Unterschied! Hatten wir auf der Flensburger Förde noch Spaß in den Wellen, empfing uns hier durch die Landabdeckung das absolute Gegenteil. Zwei Schweinswale kreuzten dicht an den Booten unseren Weg und wir erreichten sehr zeitig am frühen Abend unsere geplante Übernachtungsstelle. Was für ein Abend, alles war vom Feinsten! Der Platz war im Gegensatz zu unseren letzten Besuchen nicht matschig! Das Essen war wie immer erstklassig - die Spagetti schmeckten köstlich - und das Lagerfeuer war urgemütlich.
Am Sonntag kam es wie vorhergesagt: Bei einsetzendem Nieselregen verstauten wir schnell alles in die Boote. Der mittlere Wind war zwar noch moderat, jedoch die zwischenzeitlichen Böen von bis zu 7 Windstärken bereiteten uns etwas Sorgen, denn wir mussten doch wieder die große Breite zwischen Sønderborg und Broager queren. Aber alle schlugen sich gut und wir kamen nicht nur gut voran, sondern wir hatten trotz des mittlerweile heftigen Regens viel Spaß in den Wellen.
Paddeln im Wind
Immer, wenn möglich, versteckten wir uns im Landschutz. Das gelang uns hervorragend, bis … - ja bis etwa 1,5 km vor unserem Ziel. Wir folgten der Küstenlinie und mussten das letzte Stück ungeschützt bei nun deutlich aufgefrischtem Wind, mit zusätzlich heftigen Windböen, genau gegen an. Der Druck des Windes hatte die Kraft, uns fast vollständig zum Stillstand zu bringen. Ganz langsam und nur stückchenweise kamen wir unserem Ziel nach einer gefühlten Ewigkeit immer näher. Noch schnell bei leichter Brandung anlanden … geschafft! Es war mal wieder ein Wochenende mit fitten Teilnehmern, das uns sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird - nicht zuletzt durch den doch sehr sportlichen Abschluss!
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