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Paddelstilschulung bei Birgit Fischer

„Ja, das sieht doch schon ganz gut aus – ok, jetzt noch die Schulter eindrehen. Schön weit nach vorne – und das Paddel ganz ins Wasser eintauchen! Bei 90 Grad muss es ganz im Wassers ein! Fahr ruhig noch einmal an Land und probiere ein längeres Paddel aus! Wichtig ist, dass das Paddelblatt ganz im Wasser ist, bevor du daran ziehst!“ So, und so ähnlich, klingen die Anweisungen über dem Beetzsee. Die Schüler, das sind wir, vier ETV-Kanuten und noch vier weitere Paddler von anderen Vereinen, die versuchen, alle Anweisungen in die Tat umzusetzen. Unsere Trainerin ist Birgit Fischer. Doch was machen wir auf dem Beetzsee nahe Berlin und vor allem, was machen wir bei Birgit Fischer? Gut, fangen wir einmal von vorne an:

Ok – wir sind nun keine Rennpaddler und sind demnach auch nicht auf einen Vorsprung von wenigen hundertstel Sekunden zu unseren Mitpaddlern angewiesen. Aber jeder Paddler, der schon einmal auf einer längeren Vereinsfahrt dabei war, weiß genau, dass eine gute Paddeltechnik für die Bewältigung längerer Strecken – vor allem mit einem vollen Boot – durchaus von Vorteil ist. Demnach reifte bei einigen ETVlern im Winter die Idee, an einer Paddelstilschulung teilzunehmen. Schon seit Jahren liebäugelte ich damit, an einer solchen Schulung bei Birgit Fischer teilzunehmen, die sich mit ihrer eigenen Kanuschule selbstständig gemacht hat und für ihre hervorragende Technik bekannt ist.

So standen wir dann also Mitte April bei schönstem Wetter auf dem unglaublich idyllischen Seegrundstück von Birgit Fischer und warteten gespannt auf unser Paddeltechniktraining. Das Training war dreiteilig aufgebaut: Im ersten „trockenen“ Teil kam die Theorie. Birgit zeigte am Paddelergometer, wie die perfekte Paddeltechnik aussehen sollte. Danach kamen wir an die Reihe: Erst zaghaft – es ist schon komisch, ohne den Wasserwiderstand auf dem Trockenen zu paddeln – dann mit immer mehr Sicherheit paddelten wir unter den kritischen Augen und vielen Verbesserungsvorschlägen unsere „Landkilometer“. Der zweite Trainingsblock auf dem Wasser war gleichzeitig auch der Schwerpunkt dieser Schulung. Wir paddelten auf dem See in einem kleinen Rundkurs und Birgit hängte sich der Reihe nach immer an einen Schüler – war sie durch, ging es von vorne wieder los. So hatten wir immer ein wenig Zeit, die Verbesserungsvorschläge auszuprobieren und ein wenig zu üben, bevor sich Birgit wieder in unser Fahrwasser hängte und erneut Ratschläge gab. Der dritte Trainingsblock war dann wieder an Land und gab uns einen Überblick über Trockenübungen, die die Muskeln stärkt, die man für die vermittelte Technik benötigt. Auch hier gab es einige Aha-Erlebnisse und einigen stand schon der Vorsatz ins Gesicht geschrieben, diese Übungen in ihren Alltag einzubauen.

 

Was haben wir an diesem Tag bei Birgit gelernt? Wir fühlen uns in unserem Bestreben bestätigt, immer weiter an seiner eigenen Technik zu arbeiten – es gibt immer etwas zum Verbessern! Weiterhin war es ein Gewinn für uns alle, aus einem großen „Paddel-Pool“ einmal so viele unterschiedliche Paddel in verschiedenen Längen auszuprobieren und das Verhalten dieser verschiedenen Paddel direkt im Wasser zu spüren. Dann war es natürlich großartig, mit einer so routinierten und kompetenten Trainerin zu arbeiten – und wir haben eine Erkenntnis mit nach Hause genommen: Birgit Fischer ist – trotz ihres unglaublichen Erfolgs im deutschen und internationalen Kanurennsport – absolut „auf dem Boden geblieben“, hat jeden einzelnen Paddler mit seinen entsprechenden Ambitionen akzeptiert, ist jedem auf Augenhöhe begegnet und hat uns allen einen unvergesslichen Tag in Brandenburg beschert!

Bericht + Foto: Angelika