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Don't Panic in der Flensburger Förde

Die Tour in die Dänische Südsee wurde kurzfristig umgeplant und fand auf der Flensburger Förde statt. Die weite Anreise hätte zu Problemen in der jetzt schon frühen Dunkelheit geführt.

Am Freitagnachmittag trafen sich neun gut gelaunte Paddler/innen in Kiel und traten die Fahrt nach Langballigau an. (Nr. 10 musste leider kurzfristig absagen, brachte aber noch eine Riesenschüssel mit leckeren Tomaten aus dem eigenen Garten vorbei). Nachdem - unter den staunenden Blicken von einigen Strandspaziergängern - kistenweise Material und Proviant in den Booten verschwunden waren, starteten wir bei stetigem 4er Ostwind und angenehmer Dünung zu unserer ersten Übernachtungsstelle in Dänemark, bei Brunsnæs. Nach acht Kilometern war die Tagesetappe geschafft und die Zelte konnten noch bei Tageslicht auf einem großzügigen Grasplatz aufgestellt werden. Bei leichtem Regen klang der Tag unter dem schnell aufgespannten Tarp bei Fingerfoodbuffet und netten Getränken allmählich aus.

Am nächsten Morgen, nach einem gemeinsamen Frühstück, konnten die Zelte trocken abgebaut und verstaut werden. Weiter ging es bis Kragesand, wo wir eine kurze Stehpause am Sandstrand einlegten. Von da an wurde es etwas anstrengend. Gegen den Wind und die Dünung erreichten wir Sønderborg, wo eine ausgiebige Mittagspause gehalten wurde, die je nach Vorliebe zum Baden, Klönen oder Dösen genutzt wurde.

Die letzte Etappe bis Høruphav schien gefühlt die längste zu sein, aber auch die war schließlich geschafft. Dort erwartete uns ein fabelhafter Übernachtungsplatz direkt am Wasser. Fix waren alle Zelte aufgebaut und die Kocher angeworfen, es gab Nudeln für alle, mit zweierlei Soße - einmal mit und einmal ohne Tier. Der Nachtisch war das absolute Highlight: Schokoküchlein mit flüssigem Kern, am Lagerfeuer erwärmt und dazu Vanillesoße - ein Traum! Satt und zufrieden trollten sich alle in ihre Zelte, um ausgeschlafen in die nächste Tagesetappe zu starten.

Tatsächlich saßen am nächsten Morgen auch alle pünktlich in ihren Booten! Bei traumhaftem Sonnenschein, strammem Rückenwind und -welle ging es im flotten Tempo zurück über die Förde. Ein fröhliches Auf und Ab der Boote mit ordentlichem Schub von hinten, das war Spaßfaktor pur, hatte aber auch seine Tücken... Mitten auf der Förde bewies einer der Paddler, dass der Name seines Boots Programm ist:

Don't Panic!

Von einer fiesen Welle umgeworfen, rollte er souverän durch und saß gleich wieder auf der richtigen Seite der Wasseroberfläche. Bei seiner zweiten Kenterung klappte die Rolle leider nicht mehr und der Kapitän musste sein Schiff verlassen. Zum Glück war Hilfe in Gestalt des „Großraumfrachters mit Keller“ gleich in der Nähe. Dem Hallentraining sei Dank, demonstrierten die beiden Kanuten einen bilderbuchmäßigen Wiedereinstieg und die Tour konnte ohne weitere Zwischenfälle fortgesetzt werden.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause am Strand von Kragesand starteten wir zur letzten Etappe nach Langballigau, wo wir gut gelaunt am Strand anlandeten. Ruckzuck waren die Boote entladen und auf dem Hänger verstaut. Zum Ausklang gab es noch leckere Fischbrötchen, bevor wir den Heimweg antraten. Hinter uns lagen 49 Kilometer auf dem Wasser, zwei Übernachtungen im Zelt und gefühlte zwei Zentner vertilgte Leckereien, die immer wieder aus irgendwelchen Booten gezaubert worden waren.

Ein großes Lob an alle Teilnehmer, wir waren ein super Team!

Ein besonderer Dank an die Fahrtenleitung für die sorgfältige Planung und die tolle Begleitung.

Nächstes Jahr gerne wieder!

Bericht: Anja D.